Nach dem 0:3 im Hinspiel beim 1. FC Normannia Gmünd steht der südbadische Vizemeister vor dem Rückspiel am Sonntag mit dem Rücken zur Wand.
Die Enttäuschung war deutlich spürbar aus den Worten von Spielern und Verantwortlichen des SC Lahr nach dem 0:3 im Hinspiel der zweiten Runde um den Aufstieg in die Fußball-Oberliga am vergangenen Wochenende beim württembergischen Verbandsliga-Vizemeister 1. FC Normannia Gmünd. In erster Linie Enttäuschung aufgrund von 25 verkorksten Anfangsminuten, ,,die entscheidend waren. Über diesen Zeitraum waren wir nicht drin im Spiel, was Gmünd qualitativ stark ausgenutzt hat. Aber danach waren wir mindestens gleichwertig, phasenweise vielleicht sogar optisch besser. Was aber gefehlt hat, war ein Treffer, um unsere Ausgangslage zu verbessern. Wir hatten mehrfach den Fuß dran, haben es aber nicht geschafft", sagt Lahrs Sportvorstand Petro Müller retrospektivisch.
Kraftreserven mobilisieren
Nun mobilisieren die Ortenauer im Rückspiel am Sonntag (15 Uhr) im heimischen Dammenmühle-Stadion sämtliche Kraftreserven, um vielleicht doch noch ein kleines Fußball-Wunder zu schaffen. ,,Ich möchte trotz einer sicherlich klein erscheinenden Chance das Spiel noch nicht verloren geben. Wir haben noch mal zumindest 90 Minuten, ich kenne die Mannschaft, sie hat in dieser Saison schon mehrere schwierige Ausgangslagen gemeistert. Sollte Gmünd sich am Ende dennoch durchsetzen, werden wir ihnen sportlich fair zum Aufstieg gratulieren. Vorher ist das aber kein Thema", gibt sich Müller ebenso zuversichtlich wie kämpferisch. Was den Hausherren ebenfalls Mut macht: ,,Wir kennen den Gegner jetzt besser, können uns besser auf ihn einstellen und werden darauf aus sein, die Fehler der Anfangsphase aus dem Hinspiel so nicht mehr zu wiederholen", hält der Sportvorstand fest.
Auswärtstor-Regel zählt
Auf Gästeseite war die Zufriedenheit nach dem Hinspiel-Erfolg natürlich groß. ,,In erster Linie war eminent wichtig, ohne Gegentreffer geblieben zu sein, weil die Auswärtstor-Regel Anwendung findet", rief FCN-Trainer Zlatko Blaskic in Erinnerung. Die Ausgangslage verspreche manch Gutes, ,,wir sind aber noch nicht am Ende des Wegs", mahnt Blaskic. Der vielleicht prominenteste Vertreter im Gmünder Spielerkader, Ex-Profi Alexander Aschauer, fand im Gespräch mit der ,,Rems-Zeitung" aber auch Worte, die zur Vermeidung eines vorzeitigen mentalen Abschaltens motivieren sollen: ,,Das 3:0 sollte man nicht nur flüchtig betrachten. Der SC Lahr hat gezeigt, dass Qualität vorhanden ist. Die besiegst du nicht einfach mal nebenbei. Aber uns ist es gelungen, ohne Gegentor zu bleiben. Und jetzt wollen wir am Sonntag den Strich drunter ziehen."
Jannis Kalt gesperrt
Auf Lahrer Seite wird sich personell im Vergleich zur Vorwoche nicht allzu viel ändern. Innenverteidiger Jannis Kalt fehlt nach seiner Ampelkarte gesperrt, ,,ansonsten werden wir auf den gleichen Kader bauen", sagt Petro Müller. Sollte sich die Zielsetzung Oberliga-Aufstieg am Ende nicht realisieren lassen, dürfe ein Fakt allerdings nicht unerwähnt bleiben. ,,Unabhängig vom Ausgang am Sonntag hat die Mannschaft eine begeisternde Saison gespielt. Platz zwei, noch dazu mit einem neuen Trainer, ist absolut top. Natürlich bestanden und bestehen immer Details, die besser gemacht werden können. Aber die werden wir gemeinsam mit Domenico Bologna in der Analyse durchgehen, um sie mit Blick auf die neue Saison besser zu machen", kündigt Petro Müller an.
